Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima

Die Katastrophe von Tschernobyl am 26.4.1986 ist ein Schlüsselereignis der jüngeren Geschichte. Es hat der ganzen Welt gezeigt, dass es Techniken gibt, deren Folgen der Mensch nicht kontrollieren kann und deren Nutzung daher nicht verantwortbar ist. Dieses Ereignis muss in der gemeinsamen Erinnerung bewahrt und an die kommenden Generationen weitergegeben werden. In der modernen Geschichtspädagogik ist die Befragung von Zeitzeugen ein erprobtes Mittel, das zum beispiel in diesem Jahr eine wichtige Rolle spielt bei der Erinnerung an das Ende des 2. Weltkriegs.

Die Zeitzeugen der "Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima" sind vor allem sogennante Liquidatoren, also Menschen, die vom damaligen sowjetischen Staat zur Bekämpfung und Beseitigung der Folgen eingesetzt wurden. Sie waren einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt, viele sind bereits verstorben. Die Überlebenden setzen sich dafür ein, dass die Erinnerung nicht verloren geht, damit sich solche Katastrophen nicht wiederholen. Die Katastrophe von Fukushima im 25. Jahr nach Tschernobyl hat sie daher ganz besonders erschüttert, zugleich aber auch ihre Bereitschaft gestärkt, von ihren Erfahrungen zu berichten.

In Münster laden die "Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima" seit 2011 in jedem Jahr für eine Woche zwei Zeitzeugen aus Belarus und der Ukraine ein, wenn möglich auch einen Zeitzeugen aus Fukushima. Bevorzugter Termin ist die Woche um den 26. April. Träger sind vor allem Umweltgruppen und Solidaritätsgruppen, die über viele Jahre Kinder aus den von Strahlung belasteten Gebieten zu einem Erholungsaufenthalt eingeladen haben. Dazu kommen zum Beispiel städtische Institutionen wie die Villa ten Hompel und die VHS. Schirmherr in den letzten beiden Jahren ist der Oberbürgermeister. In einem europäischen Netzwerk sind wir mit vielen Initiativen verbunden, die zeitgleich Aktionswochen veranstalten, koordiniert vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) in Dortmund. 2013 nahmen in 9 Ländern ca. 150 Städte teil.


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